Vortrag: „Kommunismus im Kurort“

Das Stadtarchiv Bad Honnef lädt am 30. September 2025 um 18 Uhr zu einem Vortrag von Dr. Tobias Kühne mit dem Titel „Kommunismus im Kurort. Wilhelm Pinnecke (1897–1938) und die Honnefer KPD 1920–1933“ in das Rathaus ein.

Diese Veranstaltung bildet den Auftakt zur Reihe „Vortrag im Foyer“, in deren Rahmen GastrednerInnen in unregelmäßigen Abständen zu historischen Themen eingeladen werden.

Während der Zeit der Weimarer Republik war der idyllische Kurort Honnef am Rhein nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel und Sehnsuchtsort am Rande des Siebengebirges, sondern auch eine Hochburg der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Obwohl es hier weder Industrie noch eine Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung gab, galt die Kleinstadt vielen Zeitgenossen als „Klein-Moskau“ und „Kommunistennest“. Ein hiesiger Genosse, Wilhelm Pinnecke, wurde sogar als Abgeordneter in den Reichstag gewählt.

Der Historiker Tobias Kühne geht der Frage nach, warum sich der Kommunismus in einer derart untypischen Umgebung etablieren und ausbreiten konnte. Er zeigt, dass zu diesem Aufstieg der kommunistischen Bewegung in Honnef nicht nur einige begabte Funktionäre und wirtschaftliche Krisen beitrugen, sondern auch eine schon frühzeitig zerrüttete politische Kultur, die sich hinter der idyllischen Fassade der Stadtgesellschaft ausbreitete.

Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich.