Schülerinnen und Schüler überzeugen in städtischem Fachausschuss
Seit nunmehr zwei Jahren engagieren sich Schülerinnen und Schüler des städtischen Siebengebirgsgymnasiums und der Privatschule Schloss Hagerhof mit ihren Pädagogen in einem modernen „Service-Learning“ Projekt für die Umsetzung sinnvoller Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Ihr Schwerpunkt ist seither die Identifikation und Vermeidung von Hitzeinseln in Bad Honnef. In wiederholten Unterrichtseinheiten, Workshops und bei Messungen vor Ort ermittelten über hundert Schüler in den vergangenen zwei Jahren nicht nur Schottergärten, von Glas überdachte Bushaltestellen und asphaltierte Plätze als Hotspots, sondern erarbeiteten im vergangenen Jahr insbesondere auch in Zusammenarbeit mit interessierten Mitgliedern der Seniorenvertretung und der Senioren-Union Bad Honnef innovative Vorschläge für abkühlende Lösungen in Bad Honnef.
Mitte Mai nun präsentierten Holger Heuser und Kathrin Schmidt (beide Stadtverwaltung Bad Honnef) der Projektegruppe daraus resultierende erste städtische Umsetzungsvorhaben. Aktuell wird in Zusammenarbeit mit der Bad Honnef AG (BHAG) an der Installation von Wasserspendern im öffentlichen Raum gearbeitet, ist die Anschaffung eines Stadtmöbels „Green-Box“ mit schattiger Sitzgelegenheit für gute Gespräche zwischen „Jung und Alt“ geplant und werden Schatten spendende Begrünungsmöglichkeiten für die Fußgängerzone in den Blick genommen. Die Schüler planen derweil die Verbesserung ihrer Messvorhaben für den Sommer 2023, um ihre bisherigen Ergebnisse zu verifizieren. Dazu werden diesmal Messungen in den Morgen-, Mittags- und nach Möglichkeit in den Abendstunden durchgeführt werden. Neben der Ermittlung weiterer Hotspots wollen sie herausfinden, an welchen Orten und unter welchen Einflussfaktoren sich die Hitze länger hält. Dazu gilt es in der Zwischenzeit weitere Schülerteams zu rekrutieren. Eine abkühlende Wirkung von Parks und Grünanlagen in den städtischen Randgebieten wurde bereits im Jahr 2022 von den Schülerteams eindeutig nachgewiesen. Bäche, Teiche und Wasserspiele als sogenannte „Blaue Lösungen“ spielen dabei in den Anlagen eine besondere Bedeutung.
Maria-Elisabeth Loevenich, Koordinatorin des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“, Dr. Dirk Krämer (Privatschule Schloss Hagerhof) und Arulini Paramathas (Städt. Siebengebirgsgymnasium) danken im Namen der Akteure insbesondere Sonja Courth (Stadt Bad Honnef) für ihre fachliche und dem Lions-Club Bad Honnef sowie der Bürgerstiftung Bad Honnef für ihre finanzielle Förderung des Schul-Kooperations-Projektes. Ohne das Vertrauen dieser starken Partner in die Kompetenzen der engagierten Jugendlichen und ihrer Pädagogen aus den Erdkunde Fachschaften, wäre die Entwicklung und Umsetzung dieses modellhaften Projektes nicht möglich geworden.
Das Projekt ist ein einzigartiger Beitrag zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE 2030). Es vereinigt Experten unterschiedlichster Fachdisziplinen mit lernaffinen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es bringt individuelle Umsetzungsmaßnahmen hervor, die Bad Honnef darin unterstützen attraktiv im Wandel zu bleiben. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter: https://meinbadhonnef.de/stadtentwicklung-mobilitaet/nachhaltigkeit-2/#toggle-id-7 .