Dank Schenkung: Brahms-Relief des Künstlers Karl Betz ziert nun das Kurhaus 

Bürgermeister Otto Neuhoff (von rechts) dankte den Nachkommen des Künstlers Karl Betz, Artur Betz und Diana Immel mit Maximilian Karl und Theodor Artur für die Schenkung des Reliefs. Neben dem Relief wird Julia Olry, bei der Stadt im Fachdienst Bauordnung zuständig für Denkmalschutz, eine Informationstafel zum Relief und zum Künstler anbringen.

Das Kurhaus mit seiner Historie in Kunst und Kultur ist um ein besonderes Werk reicher: seit wenigen Tagen ziert ein massives Relief des deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Johannes Brahms (1833 – 1897) das Foyer des Kurhauses. Geschaffen hat das Relief der bekannte Bildhauer Karl Betz, der in diesem Jahr  100 Jahre alt geworden wäre. Sein Sohn, der Bad Honnefer Geigenbauer und Musiklehrer, Artur Betz, überreichte nun der Stadt Bad Honnef das Relief aus dem Nachlass seines Vaters.   

„In der Geschichte unserer Stadt haben einige der heute weltbekannten Kunstschaffenden kleinere und größere Spuren hinterlassen. Das gilt auch für Johannes Brahms, der unsere Stadt mehrfach besucht hat. An den Künstler und sein Schaffen erinnert uns und die Gäste unseres Kurhauses fortan das Relief von Karl Betz, das selbst ein wertvolles Werk ist”, erklärt Bürgermeister Otto Neuhoff: “Kurhaus und Relief haben zueinander gefunden – das freut mich sehr und ich danke Artur Betz, der unserer Stadt das Relief geschenkt hat, und Torsten Schreiber, der als Kulturförderer und guter Geist im Hintergrund die Schenkung angestoßen hat.”
Torsten Schreiber freut sich, dass mit dem Relief an Brahms wirken in Bad Honnef erinnert wird: der in Hamburg geborene und in Wien gestorbene Komponist hatte zu Lebzeiten Freunde in Bad Honnef besucht, genauer gesagt auf dem Hagerhof. Auch pflegte Brahms Kontakt zu Clara Schumann. Als die Pianistin und Komponistin im Mai 1896 verstarb, kam Brahms erneut nach Bad Honnef, um der Beisetzung seiner Freundin auf dem Alten Friedhof in Bonn beizuwohnen. Ihr zu Ehren spielte er das erste Mal auf dem Hagerhof einen Tag später seine „4 ernste Gesänge, no. 121“, die er kurz zuvor vollendet hatte.  

Die ersten Gäste im Kurhaus, die das neue Relief sehen, werden am heutigen Dienstagabend erwartet: bis zum 29. Juni findet das Festival Pro Pace unter künstlerischer Leitung von Prof. Mihaela Martin mit Konzerten im Kursaal der Stadt Bad Honnef und im Beethovenhaus Bonn statt. https://meinbadhonnef.de/event/festival-pro-pace-19-rolandseck-festival/  

 

 

Im Foyer des Kurhauses wurde ein neues Relief des Komponisten und Pianisten Johannes Brahms angebracht, das vom Bad Honnefer Künstler Karl Betz erstellt worden war.

Zum Künstler Karl Betz
(1924-2021)

Geboren 1924 in der Wolgarepublik, Niedermonjou, studierte Karl Betz Oboe in der Musik- und Kunsthochschule Engels in Saratow. Im Jahr 1941 wurde er nach Sibirien in ein Arbeitslager unter Stalin verbannt. Nach seiner Freilassung lebte er in Temirtau, Kasachstan, wo er als Kunst- und Musiklehrer an einer Schule arbeitete und mit seinen Schülern Preise in Skulpturenwettbewerben der Region gewann. In Sibirien lernte er seine Frau Emilia kennen, mit der er über 50 Jahre zusammenlebte und fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne zu Berufsmusikern erzogen hat. Von Sibirien zog die Familie nach Kasachstan, später siedelten sie nach Kirgisien um, bevor sie 1977 in die Bundesrepublik Deutschland auswanderten.
Karl Betz arbeitete als Instrumentenmeister einer Musikhochschule und später an der Musikschule in Bonn. Als handwerklich begabter Künstler und Musiker widmete sich Karl Betz der Kunst zunächst von der musikalischen Seite, dann später in all ihren Facetten; er stimmte und restaurierte Klaviere und Flügel, fertigte später auch Gemälde an und widmete sich immer wieder seiner Lieblingsbeschäftigung, berühmte Künstlerportraits aus Wurzelholz anzufertigen.  Seine Werke wurden in renommierten Einrichtungen ausgestellt, darunter das Museum in Siegburg, das Beethoven-Haus, das Konrad-Adenauer-Haus, das Museum Bvrd in Nürnberg, das Museum in Detmold sowie in Nischni Nowgorod. Zudem engagierte er sich im Heimatverein Königswinter.