DIACOR-Geschäftsführer Markus Jeß (zweiter von links) erhielt für das Bunte Haus in Selhof die Plakette “Orte der Gemeinsamkeit” von Susanne Langguth (zweite von rechts), Nadine Batzella, Leiterin des Fachdienstes Soziales und Asyl, und Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef, überreicht.
Das Bunte Haus der gemeinnützigen DIACOR Gesellschaft für diakonische Aufgaben mbH ist als Anlaufstelle und etablierter Veranstaltungsort für Treffen gegen das Phänomen der Einsamkeit in unserer Gesellschaft als erster „Ort der Gemeinsamkeit“ in Bad Honnef ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung in Form einer Plakette, die am Gebäude auf die besondere Bedeutung des Ortes hinweist, haben Susanne Langguth von der Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef, der Erste Beigeordnete Holger Heuser und Nadine Batzella, Fachdienstleiterin Soziales und Asyl, nun an DIACOR-Geschäftsführer Markus Jeß überreicht.
Im Bunten Haus treffen sich regelmäßig mehr als zehn verschiedene Gruppen unterschiedlicher Altersstufen, Bedürfnisse und Anliegen wie etwa der Gemütliche Kaffeeklatsch von ‚gemeinsam statt einsam‘, das Trauercafé der Hospizbewegung, das Café der Bewohner von LEAH, das Internationale Mütter und Väter-Café, Kurse der VHS, die Familien- und Erziehungsberatungsstelle und andere mehr.
Mit einer ersten bundesweiten Aktionswoche gegen Einsamkeit hatte das Bundesfamilienministerium die Ursachen und Risiken von Einsamkeit in den Fokus gerückt und Treffpunkte gesammelt, an denen sich Initiativen regelmäßig gegen Ursachen von Einsamkeit und Vereinsamung starkmachen. Das Bunte Haus im Krachsnußbaumweg 21 in Selhof ist ein solcher Treffpunkt und mittlerweile auch für seine Angebote bekannt, wie Susanne Langguth erklärte: „Bei einigen Angeboten platzen die Räume hier aus allen Nähten, weil die Nachfrage nach Angeboten gegen Einsamkeit riesig ist und sichtbar weiter steigt. Nicht jeder, der zu uns kommt und vielleicht allein ist oder allein lebt, ist einsam. Es gibt Ereignisse im Leben, bei denen sich große Lücken im sozialen Umfeld auftun – das kann ein berufsbedingter Wohnortwechsel sein, eine plötzliche Einschränkung in der Mobilität oder auch der Verlust des Lebenspartners. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, Menschen, die plötzlich allein sind, nicht einsam werden zu lassen.“
Dem schließt sich der Erste Beigeordnete Holger Heuser an: „Das Gefühl der Einsamkeit ist kein Phänomen des Alters, sondern kann in jeder Altersgruppe ausgelöst werden. Wir haben das in Bad Honnef im Zusammenhang mit den Corona-Krisenjahren beobachtet, erwarten aber auch aufgrund unserer demographischen Veränderungen eine Zunahme des Einsamkeitsrisikos in unserer Stadt. Daher braucht es solche „Orte der Gemeinsamkeit“ mit qualifizierten und niederschwelligen Angeboten. Und es braucht eine lokale Strategie, die wir als Modellkommune der geförderten Zukunftswerkstatt Kommune (ZWK) erarbeiten und die die vorhandenen Angebote gegen Einsamkeit miteinander vernetzt.“
Die Angebote werden dankend angenommen, resümiert Nadine Batzella, Fachdienstleiterin Soziales und Asyl am Beispiel des gemütlichen Kaffeeklatsches der Initiative „gemeinsam statt einsam“, der regelmäßig im Bunten Haus in Selhof stattfindet: „Es ist eine gesellige, ungezwungene Runde und eine tolle Atmosphäre, in der neue Kontakte geknüpft werden und manchmal auch neue Freundschaften entstehen. Wir erleben die Vorfreude der Teilnehmenden und ein Großteil der Teilnehmenden kommt dauerhaft zu den Treffen, die mit viel Herzblut von Susanne Langguth organisiert werden.“