Neubau des Rheinradwegs zwischen Rhöndorf und Königswinter: auf 360 Metern entsteht der lang ersehnte sichere und attraktive Radweg

Der Leiter des Geschäftsbereichs Städtebau, Bernhard Rothe (von links), Tiefbauamtsleiterin Jutta Schmidt, Bürgermeister Otto Neuhoff und Verkehrsplaner Jürgen Flierenbaum vom Unternehmen SWECO haben den Baubeginn am rund 360 Meter langen Wegeabschnitt entlang des Rheins bekanntgegeben.

Die Tage der bisherigen Buckelpiste auf dem Geh- und Radweg entlang des Rheins zwischen Rhöndorf und Königswinter sind gezählt: am Montag, dem 15. April wurde mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Bis Anfang 2025 wird der rund 360 Meter lange Abschnitt komplett erneuert, auf eine Breite von 4,25 bis 5,00 Meter verbeitert, mit einem auch für Radfahrer sicheren Geländer versehen sowie mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die dank Photovoltaik klimaneutral arbeitet, die Helligkeit bei ankommenden Fußgängern und Radfahrern erhöht und zudem insektenfreundliches Licht ausstrahlt.

“Fahrradpendler, Freizeitnutzer und auch die Touristen auf dem 1230 Kilometer langen EuroVelo-Radweg entlang des Rheins dürfen sich auf einen modernen, sicheren und komfortablen Wegabschnitt freuen”, kündigt Bürgermeister Otto Neuhoff bei einem Ortstermin auf der Baustelle an: “Insbesondere für Radpendler wird der breitere, neu ausgebaute und zudem in den Abend- und Morgenstunden beleuchtete Weg eine spürbare Verbesserung bedeuten.”

Bis zur geplanten Eröffnung zum Jahresanfang 2025 werden umfangreiche Bauarbeiten im rund 360 Meter langen Abschnitt durchgeführt, erklärten Tiefbauamts-Leiterin Jutta Schmidt und Jürgen Flierenbaum, Verkehrsplaner des ausführenden Bauunternehmens SWECO: Teile des Wegs liegen im Überschwemmungsgebiet des Rheins. Das hat Auswirkungen auf die Baumaßnahmen und auch den Arbeitsschutz. Zudem muss für den Baustellenverkehr die Stadtbahntrasse der Linie 66 gequert werden. Neben einer speziellen Absperrung sorgen ausgebildete Sicherungsposten dafür, dass weder Bauarbeiter noch Bahnreisende in Gefahr geraten können. Herausforderungen gibt es auch im Untergrund: um den Weg verbreitern zu können, werden zur Rheinseite sogenannte Winkelwandelemente, auch L-Steine genannt, gesetzt, die später auch das Geländer tragen werden. Im Bauabschnitt verläuft zudem eine Ferngasleitung, die durch diverse Maßnahmen geschützt wird. “Spannend waren auch die Herausforderungen, um dem Tier- und Artenschutz gerecht zu werden”, ergänzt Jutta Schmidt, Leiterin des Fachdienstes Tiefbau der Stadt Bad Honnef: “Tier- und Artenschutz ziehen sich wie ein roter Faden durch die Maßnahme. Wir befinden uns in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rhein – einer buchstäblichen Lebensader in unserer Region. Zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens wird die Beleuchtung zum Schutz der Tierwelt ausgeschaltet. Nicht nur aus optischen Gründen wird die Böschung im Zuge der Baumaßnahme wieder mit Natursteinen versehen: für Kleintiere sind die Natursteine der Böschung wichtig und auch an den Winkelwandelementen haben wir treppenförmige Aussparungen vorgesehen, um den Kleintieren entsprechend der externen Fachberatungen einen Aufstieg zu ermöglichen.”

Der bisherige Radweg war in die Jahre gekommen. Die Geländer sind nicht mehr zeitgemäß, der Bodenbelag ist ein Flickenteppich und die Breite an vielen Stellen für die gemeinsame Nutzung von Radfahrern und Fußgängern unzufriedenstellend.

“Der bisherige Weg war in einem schlechten Zustand und der Wunsch, den Weg zu verbessern, gab es in der Stadt seit langem. Umso dankbarer sind wir, dass man bei kritischer Prüfung unseres Antrags im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowohl die Bedeutung des Weges als auch die baulichen und finanziellen Herausforderungen geteilt hat”, betont Bürgermeister Otto Neuhoff: “Im Rahmen der nationalen Klimaschutz-Initiative wird der Neubau des Radwegs als Teil unseres Projektes “Unterwegs nach Rad Honnef” öffentlich gefördert.”

Die Sanierungskosten betragen aufgrund der technischen und organisatorischen Herausforderungen rund 1.964.000 Millionen Euro. 1.172.745 Euro werden über Fördermittel finanziert. Sofern nicht zu viele Hochwasser den Baufortschritt gefährden, ist die Eröffnung des Weges im Januar 2025 geplant.

„Lust auf Ehrenamt im Klimaschutz?!“ – Stadt Bad Honnef lädt zum Jahres-Workshop „#WirfürsKlima“ ein

Vor rund einem Jahr wurde im Rathaus der Stadt Bad Honnef die Ehrenamtsinitiative „#WirfürsKlima“ gegründet. Schon bei der Gründungsveranstaltung versprachen die anwesende Vertretung der Verwaltung, nach einem Jahr zu einem Workshop einzuladen, um gemeinsam die geleistete Arbeit zu evaluieren und in die Zukunft zu blicken: mit neuen Ideen, aber auch mit neuen ehrenamtlichen Interessierten. Daher lädt das Team gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Holger Heuser für Montag, 06. Mai um 18:00 Uhr zum Workshop „Lust auf Ehrenamt im Klimaschutz?!“ in den Ratssaal ein. Die aktiven Ehrenamtlichen, die sich seit April vergangenen Jahres in vier Themengruppen engagieren, hoffen auf viele neue engagierte und interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich künftig mit ihnen gemeinsam dem Klimaschutz, der Mobilität, der Anpassung an den Klimawandel und der Kommunikation der Themen in ihrer Heimatstadt widmen möchten.

Holger Heuser: „Die Arbeit der Ehrenamtsinitiative zeigt, wie einfach Klimaschutz im Alltag sein kann. Sie vermittelt Wissen und Impulse von Bürgerinnen und Bürger an alle Bad Honnefer. Sie lädt zur Mitwirkung ein und macht Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe greifbar – mit ansteckender Begeisterung. Das ist eine großartige Leistung und ich bin sehr froh darüber, dass wir als Stadt die Initiative #WirfürsKlima begleiten und unterstützen können. Mit dem nun geplanten Workshop erhoffen wir uns neue Impulse, möchten aber eine Plattform schaffen, die es neuen Interessierten für dieses wunderbare Ehrenamt einfach macht, nun mit einzusteigen.“

Die vier Teams „Energie“, „Mobilität“, „Anpassung an den Klimawandel“ und „Kreativ“ werden ihre bisherige Arbeit vorstellen. Anhand von zentralen Fragestellungen diskutieren die Teams ihre zukünftigen Projekte und stimmen ihre Arbeitsweise untereinander ab. Welche Aufgaben wollen wir uns vornehmen? Wie kann das Bad Honnefer Klimaversprechen in die Arbeit des Ehrenamtes integriert werden? Was erhoffen wir in einem Jahr präsentieren zu können? Die Ergebnisse werden im Anschluss dem gesamten Plenum vorgestellt und zusammengefasst.

Die ehrenamtlichen Kapitäne der Teams machten im Rahmen der Jahrespressekonferenz deutlich, dass sie „Bock auf Klimaschutz“ haben. „Wir hoffen, mit diesem Workshop die Lust auf Klimaschutz auch auf neue ehrenamtliche Interessierte übertragen zu können“, so Kathrin Schmidt, Klimaschutz und Mobilität.

Haben Sie Interesse an einem Ehrenamt im Klimaschutz? Dann kommen Sie am 06. Mai 2024 um 18 h in den Ratssaal und nehmen Sie am Workshop teil. Haben Sie vorab Fragen? Dann senden Sie eine Mail an ehrenamt@bad-honnef.de oder rufen an: 02224 184 339.

#WirfürsKlima macht Lust auf Klimaschutz

Pressemitteilung der Ehrenamtsinitiative #WirfürsKlima:

 

Bad Honnefer Ehrenamtsinitiative will Menschen zum Nachmachen animieren – Teams ziehen nach einem Jahr positive Zwischenbilanz – Neue Projekte in Arbeit

Die Ehrenamtsinitiative #WirfürsKlima blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr ihres Bestehens zurück. Mit zahlreichen Aktionen – von Expertenvorträgen zum Heizen von morgen bis hin zu Grünpatenschaften – haben die Ehrenamtlichen aus Bad Honnef einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz in unserer Stadt geleistet. Während einer Pressekonferenz im Rathaus stellten Vertreterinnen und Vertreter der vier Klimateams die bisherigen Erfolge vor und gaben einen Ausblick auf geplante Projekte. Der Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef, Holger Heuser, ordnete die Arbeit der Initiative in den Gesamtrahmen der städtischen Klimaschutz-Strategie ein.
Holger Heuser: „Der Klimawandel und seine Folgen sind Fakt. Hitze, Starkregen und eine sich verändernde Flora und Fauna erleben wir tagtäglich und zeigen uns ganz deutlich: Klimaschutz ist Daseinsvorsorge und geht uns alle an. Das klingt zunächst abstrakt: Man spürt und sieht die Notwendigkeit für mehr Klimaschutz, sieht aber gleichzeitig den Erfolg des eigenen Beitrags oft nicht. Umso wichtiger ist die Arbeit der Ehrenamtsinitiative: Sie zeigt, wie einfach Klimaschutz im Alltag sein kann. Sie vermittelt Wissen und Impulse von Bürgerinnen und Bürger an alle Bad Honnefer. Sie lädt zur Mitwirkung ein und macht Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe greifbar – mit ansteckender Begeisterung. Das ist eine großartige Leistung und ich bin sehr froh darüber, dass wir als Stadt die Initiative #WirfürsKlima begleiten und unterstützen können.“

Klimaschutz beginnt schon mit ganz einfachen Maßnahmen
„Wir haben Bock auf Klimaschutz“, sagte Andreas Kadelke als Vertreter von #WirfürsKlima. „Diese Lust wollen wir den Menschen in Bad Honnef vermitteln und sie damit zum Nachmachen und Mitmachen animieren. Klimaschutz macht Spaß und beginnt schon mit ganz einfachen Maßnahmen.“ Denn wir alle können zum Klimaschutz beitragen, oft ohne großen Aufwand: mit der kleinen Wildblumenwiese vorm Haus, der Solaranlage am Balkongeländer oder dem Umstieg aufs Fahrrad.

Die Initiative #WirfürsKlima zieht nach einem Jahr Arbeit zufrieden Bilanz.

Die Ehrenamtlichen engagieren sich in vier Teams: „Energie“, „Mobilität“, „Anpassung an den Klimawandel“ und „Kreativ“.

Das Team „Energie“ will Antworten finden auf die Frage „Wie heizen wir morgen – wie gelingt die Wärmewende?”. Dazu hat das Team bereits mehrere Informationsveranstaltungen organisiert. Hier informierten Experten Honnefer Bürgerinnen und Bürger sachlich und neutral über energiesparende
Lösungen zur Gebäudeenergieversorgung und energetische Sanierung, über Chancen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung sowie über Fördermöglichkeiten. Weitere Vorträge sind bereits in Planung.

Das Team „Mobilität“ widmet sich den Schwerpunkten E-Carsharing, der Sensibilisierung für den Radverkehr in unserer Stadt und der Werbung für den Öffentlichen Nahverkehr. E-Carsharing ist ein Baustein auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Mobilität. Dieses Projekt wurde von der Stadt, der Bad Honnef AG, der Car-Sharing-Genossenschaft und der Genossenschaft Bürgerenergie Siebengebirge ins Leben gerufen. #WirfürsKlima stellt hierfür Ortsteilpaten, die über das E-Carsharing informieren und es so bekannter machen. Ganz aktuell hat das Team eine Vortragsreihe zum Thema „Mobilität der Zukunft“ gestartet.

Das Team „Anpassung an den Klimawandel“ setzt sich für mehr naturnahes Grün und die Artenvielfalt in unserer Stadt ein. Das Team hat bereits erfolgreich die Übernahme mehrerer Grünpatenschaften in Bad Honnef vermittelt. Zur Förderung von Maßnahmen für eine lebenswerte Stadt auch in Hitzeperioden, plant es beispielsweise Bankpatenschaften und die Errichtung von Trinkbrunnen. In regelmäßig stattfindenden Vorträgen geht es um Themen wie naturnahe Gärten und Balkone, Wildbienen und andere nützliche Insekten, resiliente Pflanzen und Gefahren durch Starkregen.

Das Team „Kreativ“ unterstützt die anderen Teams in der Kommunikation und versucht, möglichst viele Menschen in Bad Honnef zu erreichen und für das Thema zu begeistern. Mit dem Projekt der „essbaren Stadt“ will das Team zudem Lebensmittel mitten in der Stadt anbauen und Bad Honnef so ein bisschen klimaresilienter machen. Ein Pilotprojekt ist bereits weit vorangeschritten.

#WirfürsKlima unterstützen
#WirfürsKlima Bad Honnef sucht aktive Mitstreiter in allen Altersgruppen. Wer aktiv in einem der Teams mitarbeiten möchte, wendet sich bitte per Mail an ehrenamt@bad-honnef.de.
Wer die Arbeit der Initiative unterstützen möchte, kann dies gerne durch eine Spende tun. Spendende, die Namen und Kontaktdaten angeben, erhalten von der Stadt Bad Honnef eine Spendenquittung (ab 200 Euro).

Aus dem Penaten-Gelände werden die „Klinkerhöfe Rhöndorf“: Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff übergibt Baugenehmigung an den Bauherrn Dr. Daniel Arnold

Lageplan der Klinkerhöfe Rhöndorf

Pressemitteilung der Holding TURI GmbH:

Seit rund 20 Jahren liegt eine große Fläche des ehemaligen Penaten-Geländes im Bad Honnefer Stadtteil Rhöndorf brach. Nun geht es gesichert voran: Bürgermeister Otto Neuhoff hat heute die erste Baugenehmigung für das nördliche der beiden Baufelder an Dr. Daniel Arnold, den Inhaber des Bauherren TURI Holding GmbH, übergeben. Sie betrifft die Tiefgarage, die für die weitere Bebauung im nördlichen Baufeld (von der Einfahrt gesehen) vorgesehen ist.

Dort entstehen in Kürze auf dem Areal Wohnungen und ein Ärztehaus. Daniel Arnold: „Ich freue mich sehr, dass dieser traditionsreiche Standort nun gesichert in seine neue Bestimmung überführt werden kann. Wer hier lebt, zieht in einen der attraktivsten Standorte der Region inmitten einer gewachsenen Nachbarschaft. Der gewerbliche Teil mit dem Ärztehaus verstärkt zudem die Standortqualität.“

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Eine gute Nachricht für den Ortsteil Rhöndorf, dass nach den vielen Jahren Verzögerung endlich der dringend benötigte Wohnraum auch für Familien Wirklichkeit wird und auch die Nahversorgung verbessert wird.“

Daniel Zyla und Dr. Daniel Arnold von der TURI Holding GmbH und Bürgermeister Otto Neuhoff zeigen die Pläne für den Neubau der Klinkerhöfe in Rhöndorf.

In zwei Mehrfamilienhäusern entstehen 56 klimafreundliche Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 4.600 Quadratmetern. Die Gebäude werden in der Effizienzhaus-Stufe 40 der KFW errichtet und verfügen über drei beziehungsweise vier Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss. Die zum großen Teil familiengeeigneten 3- und 4-Zimmer-Wohnungen bieten Wohnflächen von 55 bis 125 Quadratmetern. Sämtliche Wohnungen werden vermietet.

Das Ärztehaus bietet 900 Quadratmeter gewerbliche Fläche und verfügt über drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss, in dem zwei Ärztewohnungen eingeplant sind.

Alle neuen Gebäude werden verklinkert. Unter ihnen befindet sich eine zusammenhängende Tiefgarage mit zwei Untergeschossen, die Platz für 112 Fahrzeuge bereithält. Oberirdisch werden zudem 33 Stellplätze errichtet.

Die Vermarktung für das Ärztehaus hat bereits begonnen und wird von Gesterkamp Immobilien Marketing aus Düsseldorf ausgeführt. Die Vermietung der Wohnungen übernimmt der Bauherr in Eigenregie. Begonnen wird dieser Prozess rund sechs Monate vor Fertigstellung des ersten Teilstücks des neuen Stadtquartiers.

Die Bauarbeiten sind mitten in der Planung und beginnen in Kürze. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 bis 24 Monate, so dass von der Fertigstellung zum Jahreswechsel 2025/2026 ausgegangen werden kann.

Aus dem Archiv – Welttag des Buches

Mit dem ersten Blogbeitrag zum Welttag des Buches am 23.4.2024 startet das Stadtarchiv Bad Honnef die Rubrik Aus dem Archiv. In kurzen Artikeln wird in unregelmäßigen Abständen informatives, historisches oder auch kurioses aus dem Bestand des Archivs und zur Stadtgeschichte von Bad Honnef veröffentlicht.

Der Welttag des Buches wird zum Anlass genommen sich besonderen Beispielen aus dem Buchbestand des Stadtarchivs zu widmen.

Sind Bücher an sich schon so etwas wie kleine mobile Archive, weil in ihnen Ideen, vor allem aber Wissen niedergeschrieben und gespeichert, und somit verwahrt wird, stellen sie auch auf zweierlei Arten einen nicht unerheblichen Teil des Bestandes eines Archivs dar. Zum einen als Teil der sich ständig erweiternden Präsenzbibliothek, die den BesucherInnen des Archivs vor Ort für ihre Forschung zur Verfügung steht, zum anderen als Archivalien selbst. Dabei werden sie unter dem Begriff Rara (lat. rarus ‚selten‘, ‚vereinzelt‘) von der Präsenzbibliothek gesondert verwahrt und im Bestand verzeichnet. Bei den Büchern unter dem Begriff Rara handelt es sich meist um besonders alte oder seltene Bücher, sowie Erstausgaben bestimmter Publikationen.

Im Bestand des Stadtarchivs Bad Honnef befinden sich eine Reihe von Erstausgaben des Dichters und Philologen Karl Simrock (1802-1876), die vor kurzem aus der Stadtbücherei ins Archiv übergeben worden sind. In Bonn geboren, wurde Simrock nach seinem Jurastudium an der Bonner Universität vor allem wegen seiner Übertragung mittelalterlicher Texte und Gedichte aus dem Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche, sowie der Nacherzählung nordischer Mythen bekannt. Nach dem Tod seines Vaters erbte er einige Ländereien, zu denen auch das Weingut am Menzenberg in Selhof gehörte. Dies nutzte er als Sommerresidenz und baute dort 1840 sein eigenes Wohnhaus, das aufgrund Simrocks Übersetzung des Nibelungenliedes als Haus Parzival bezeichnet wird. Simrock empfing dort viele bekannte Persönlichkeiten, zum Beispiel die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm.

Karl Simrock, Deutsche Volksbücher, Verlag Heinrich Ludwig Brönner Frankfurt a.M. 1864

Seine Übersetzungen veröffentlichte Simrock auch in Form einer 13-bändigen Reihe, den Deutschen Volkbüchern. Im Stadtarchiv Bad Honnef befindet sich eine besondere Variante der Erstausgabe der deutschen Volksbücher aus dem Jahr 1864. Wie auf dem Foto zu erkennen, sind die Exemplare in einem einfachen blauen Einband gebunden. Dies ist ein sogenannter Interims-Einband, ein vorläufiger Einband, durch den die KäuferInnen die Möglichkeit hatten, die Bände nach ihrem eigenen Geschmack (z.B. passend zu den anderen Büchern ihrer Bibliothek) binden zu lassen. Aus diesem Grund sind auch die Seiten der Bücher am oberen Ende, dem Oberschnitt, noch nicht aufgeschnitten. Da für Bücher immer größere Papierbögen bedruckt werden, die durch zusammenfalten dann den Buchblock bilden, müssen die Seiten eines Buches nach der Bindung aufgeschnitten werden, sodass sich einzelne Seiten ergeben. Bei der Erstausgabe der Volksbücher im Stadtarchiv handelt es sich demnach noch um ein Zwischen-, und nicht um das Endprodukt.

Karl Simrock, Lieder der Minnesinger, Verlag R. L. Friderichs, Elberfeld 1857

Wie ein Buch als Endprodukt zur Zeit von Simrock ausgesehen hat, veranschaulicht die Erstausgabe der Lieder der Minnesänger von 1857. Die Vergoldung des Unter-, Vorder-, und Oberschnitts des Buches, sowie die vergoldete Bildprägung auf dem Vorderdeckel machen es zu einem besonderen Exemplar von hoher Qualität.

Benedictus Arias Montanus, David, Virtvtis Exercitatissmiae probatum Deo spectaculum […], 1597, Ausgabe von 1671.

Das älteste Buch im Rara-Bestand des Stadtarchivs ist eine Ausgabe ausgewählter Geschichten aus dem Leben des alttestamentarischen Königs David von 1671. Das Buch mit dem langen lateinischen Titel David, Virtvtis Exercitatissmiae probatum Deo spectaculum, ex Dauidis, Pastoris, Militis Ducis Exsulis ac Prophetae exemplis wurde bereits 1597 von dem spanischen Theologen und Orientalist Benedictus Arias Montanus (1527-1598) verfasst. Die Ausgabe im Stadtarchiv stammt aus der Bibliothek des Pfarrers, Bibliothekar und Historikers Franz Xaver Trips (1630-1696). Dieser war ab 1670 Pfarrer in Honnef und für die Stadtgeschichte von besonderer Bedeutung. 1673 gelang es Trips eine Verwüstung Honnefs durch französische Truppen im sogenannten Holländischen Krieg durch geschickte Verhandlungen abzuwenden. Ob er sich für diese Verhandlungen an den Geschichten des Königs David orientierte, ist nicht bekannt. David wird aber nicht nur der Mut zum Kampf nachgesagt, wie es die Geschichte des Kampfes gegen den Riesen Goliath verdeutlicht, sondern er soll auch in der Lage gewesen sein aufgrund seines Talentes im Singen Menschen und sogar wilde Tiere beeinflussen zu können. Bevor Franz Xaver Trips die Franzosen dazu überreden konnte die Stadt Honnef zu verschonen, wurde er jedoch von ihnen misshandelt und große Teile seiner Bibliothek und Schriften wurden verbrannt. Umso erstaunlicher ist der gute Erhaltungszustand des Buches aus der Bibliothek von Trips. Einzig der Ledereinband mit aufgedrucktem kleinem Medaillon, umrahmendem Flechtband mit Palmetten in den Ecken und Lilien auf dem Buchrücken, hat im Laufe der Zeit durch klimatische Einflüsse zu einer leichten Verwerfung des Buches geführt.

Gerade dieses Beispiel aus dem Bestand des Stadtarchivs verdeutlicht, wie wichtig Archive sind, damit die Geschichte(n) nicht verloren geht/ gehen. Durch das Zusammenspiel von Objekten, wie beispielsweise der Bücher, und dem Wissen, das in den Archiven für folgende Generationen bewahrt und an sie weitergegeben wird, bleibt die Vergangenheit lebendig.

© Stadtarchiv Bad Honnef

Nach Öl-Eintritt in die Kanalisation: Drosselung der Kläranlage ist aufgehoben, keine nennenswerten Beeinträchtigungen mehr feststellbar

Eine Woche nachdem am Mittwoch, den 10. April größere Mengen Öl von einem Unternehmensgelände in das städtische Kanalnetz und zur Kläranlage im Tal gelangt war, sind keine nennenswerten Beeinträchtigungen im Betrieb der Kläranlage mehr feststellbar.

Seit dem Ereignis sind rund 200 Kubikmeter Öl-Wasser-Gemisch aus dem Zulauf der Kläranlage abgesaugt und fachgerecht entsorgt worden.

Derzeit wird untersucht, ob Spuren des Öls auch im Klärschlamm der Kläranlage nachweisbar sind. Mit einem Ergebnis ist in rund vier bis sechs Wochen zu rechnen. Das Ergebnis wird über die Art der Klärschlammentsorgung und die damit verbundenen Entsorgungskosten entscheiden.

Unklar ist weiterhin, ob eine Reinigung der Kanalisation zwischen dem Eintrittsort des Öls und der Kläranlage notwendig ist. Martin Leischner, stellvertretender Leiter des Abwasserwerks, erklärt dazu: „Wir sind zu diesen und anderen Themen weiter im engen Kontakt mit den Überwachungsbehörden, führend an der Kläranlage engmaschige Kontrollen durch und prüfen, ob und wieviel Öl nach dem nun einsetzenden Regenwetter und den sich füllenden Kanälen bei uns ankommt.“ Die Drosselung des Zulaufs zur Kläranlage ist zwischenzeitlich wieder geöffnet worden. Über verfahrenstechnische Anpassungen wird in den nächsten Tagen sichergestellt, dass unerwartet ankommende Ölmengen schnell erkannt und entsorgt werden können.

Die Kosten für die Entsorgung des Öls aus dem Kanalnetz stehen noch nicht fest und sind auch von der Prüfung des Klärschlamms in den kommenden vier bis sechs Wochen abhängig. Nach Feststellung der Kosten werden diese dem Verursacher in Rechnung gestellt. Eine Mehrbelastung für Zahler der Abwassergebühren findet nicht statt.

Handwerksbericht

Handwerksbericht

Handwerksbericht der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die Jahre 2022 und 2023 vorgelegt

Ministerin Neubaur: Land, Bund und EU unterstützen das nordrhein-westfälische Handwerk bei der Transformation

Mit rund 1,1 Millionen Beschäftigten in fast 200.000 Unternehmen ist das Handwerk eine wichtige Säule der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

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Geothermie

Geothermie

Stabile Energiepreise, Klimaschutz und Versorgungssicherheit: Nordrhein-Westfalen legt als erstes Bundesland Strategie für Nutzung von Geothermie vor

Ministerin Neubaur: Bis 2045 wollen wir bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs klimaneutral mit Erdwärme decken

Nordrhein-Westfalen bietet beste Voraussetzungen für die Nutzung von Geothermie als zuverlässige und klimaneutrale Wärmequelle.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Netzwerktag

Netzwerktag

#240424: Neues Event bringt regionale Wirtschaft zusammen

Erster Netzwerktag mit rund 30 wirtschaftsnahen Netzwerken am 24. April

10.04.2024

Kontakte in der Wirtschaft knüpfen und regionale Netzwerke kennenlernen: Das bietet der Netzwerktag für Bonn/Rhein-Sieg, den der Industrie- und Handelsclub (IHC) Bonn e. V., die Wirtschaftsjunioren (WJ) Bonn/Rhein-Sieg e. V. und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg am Mittwoch, 24. April, zum ersten Mal ausrichten.

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