Aus dem Archiv – Ausstellung: Die Topographie des Nationalsozialismus in Honnef
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Aus diesem Anlass zeigte das Stadtarchiv vom 3. April bis 2. Mai 2025, im Rahmen der Reihe Kleine Ausstellung im Foyer, im Rathaus von Bad Honnef die Ausstellung „Die Topographie des Nationalsozialismus in Honnef“.
Seit den frühen 1920er Jahren wurde die Region des Siebengebirges zum Anziehungspunkt für national-konservative Kriegervereine und Parteien. In der Folge war die Diktatur der Nationalsozialisten für den Zweiten Weltkrieg mit 60 Millionen Toten, von denen 6 Millionen wegen ihrer Verbindung zum Judentum systematisch umgebracht worden sind, verantwortlich, und auch mit bestimmten Orten im Siebengebirge verbunden. Von dort aus wurde der Terror des Nationalsozialismus über die Region verbreitet. Ab 1928, mit der Einrichtung eines Stützpunktes der NSDAP, auch von Honnef aus. Die Partei erkannte schnell das Potential des Ortes. Bereits 1934 wurde von Honnef im Zusammenhang eines geplanten Großbauprojektes als „Hauptstadt des Siebengebirges“ gesprochen. Honnef spielte in der Zeit des NS zwar keine herausragende, aber dennoch eine besondere Rolle in der Region des Siebengebirges.
Ziel der Ausstellung war es eine Verortung des Nationalsozialismus in Honnef aufzuzeigen, und somit 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges eine Topographie des NS bis 1945 in Honnef sichtbar zu machen.
Die Ausstellung bestand aus zwei Teilen. Den BesucherInnen wurden zum einen in klassischer Weise auf Stellwänden Informationen, Dokumente und Fotografien präsentiert. Zum anderen gab es in Form eines nachgestellten kleinen Archivs für die BesucherInnen die Möglichkeit in Form eines simulierten Archivbesuchs selbst tiefergehende Informationen und weitere Dokumente und Fotografien in Augenschein zu nehmen.
Die Ausstellung des Stadtarchivs Bad Honnef beschäftigte sich nur mit der Verbreitung des Nationalsozialismus in Honnef. Die Opfer des Nationalsozialismus, die es auch in Bad Honnef gegeben hat, wurden in der Ausstellung nicht thematisiert.
Dies wird noch bis zum 16. November 2025 in der Ausstellung ‚Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet. Die Opfer der Nationalsozialisten im Siebengebirge‘ im Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter getan, bei der das Stadtarchiv Bad Honnef in der Vorbereitung mit beteiligt war.
Die Ausstellung des Stadtarchivs im Foyer des Rathauses weckte großes Interesse, was sich schon bei der Eröffnung der Ausstellung mit Bürgermeister Otto Neuhoff zeigte. So waren nicht nur Vertreter der Presse anwesend, sondern auch etliche BürgerInnen aus Honnef. Während der Laufzeit der Ausstellung besuchten auch die beiden Heimat- und Geschichtsvereine aus Honnef mit zahlreichen Mitgliedern die Ausstellung, und erhielten eine Führung durch den Stadtarchivar. Das gleiche Angebot nutzten auch Schulklassen des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums, um sich über die Zeit des Nationalsozialismus in Honnef zu informieren.

Eröffnung der Ausstellung mit Bürgermeister Otto Neuhoff und Stadtarchivar Dr. Jens Kremb (Foto: Silke Florijn Pressestelle Stadt Bad Honnef)

Ausstellungseröffnung (Foto: Silke Florijn Pressestelle Stadt Bad Honnef)
Der Inhalt der beiden Ausstellungseinheiten kann als Pdf-Datei heruntergeladen werden:
Die Topographie Des Nationalsozialismus In Honnef
Die Topographie Des Nationalsozialismus In Honnef Vertiefungseinheit
Hinweis:
Die Stadt Bad Honnef und das Stadtarchiv distanzieren sich ausdrücklich von allen rassistischen, gewaltverherrlichenden und nationalsozialistischen Inhalten. Die Wiedergabe nationalsozialistischer Inhalte und Symbole innerhalb der Ausstellung, und der Dokumentation der Ausstellung, erfolgt einzig im Sinne zeitgeschichtlicher Dokumente nach §86 Abs.4 des StGB und dienen der staatsbürgerlichen Aufklärung über Vorgänge des Zeitgeschehens und der Geschichte.
© Stadtarchiv Bad Honnef