Abschied nach 43 Jahren in der Stadtverwaltung: Bad Honnefer Kämmerin Sigrid Hofmans in den Ruhestand verabschiedet
Seit 20 Jahren verantwortete sie als Kämmerin die Finanzen und mitunter schwierigen bis dramatischen Haushaltsplanungen der Stadt Bad Honnef. Nun ist Sigrid Hofmans in den wohlverdienten Ruhestand gewechselt. Bürgermeister Otto Neuhoff dankte der scheidenden Kämmerin im Namen der Stadt für ihr Herzblut im Einsatz für die Stadtfinanzen und die insgesamt 43 Jahre im Dienst der Stadtverwaltung: „Zahlen waren immer ihr Ding.“
Ende 1980 begann Sigrid Hofmans als Inspektorenanwärterin ihre Ausbildung zum gehobenen Dienst bei der Stadt Bad Honnef. Anschließend erlernte Sie als Sachbearbeiterin in der Kämmerei das Haushaltswesen in sieben Jahren „von der Picke“ auf. Während dieser Zeit absolvierte sie im Rahmen eines Abendstudiums die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Bonn.
Anfang 1991 wurde sie vom Rat der Stadt Bad Honnef zur Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes bestellt. Das Amt ist allein dem Rat unterstellt und überwacht den sorgsamen Umfang mit Geldern innerhalb der Verwaltung. Mitte der 1990er Jahre wechselte Sigrid Hofmans in die Leitung des Sozialamtes und wurde bereits kurz nach Amtsantritt mit den ersten Flüchtlingswellen der Jugoslawienkriege konfrontiert. Zurück in die Welt der Zahlen und Finanzen wechselte sie in den frühen 2000er Jahren, um in der Kämmerei die Stelle der stellvertretenden Leitung zu übernehmen. Im Jahr 2003, als Bad Honnef erstmals einen Nothaushalt aufstellen musste, übernahm Sigrid Hofmanns die Leitung der Kämmerei. Bis 2007 sollten die Jahre der Nothaushalte andauern, erinnert sich die scheidende Kämmerin an den schwierigen Umbruch in der finanziellen Situation der Stadt, in der sämtliche Ausgaben noch schärfer wie je zuvor auf den Prüfstand gestellt und strenge Vorgaben des Sparzwangs eingehalten werden mussten: „Das war ein Gefühl wie von der Bundesliga in die Kreisliga abzustürzen“.
An Herausforderungen sollte es der Kämmerin in den Folgejahren nicht mangeln: die Umstellung des Planungs- und Rechnungswesens von der sogenannten „Kameralistik“ auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) waren ein formaler Kraftakt und ein Paradigmenwechsel zugleich. In den Jahren 2011 bis 2016 mussten zwei Haushaltssicherungskonzepte aufgestellt werden. Seither wachte die Kämmerin mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Argusaugen und Weitsicht über die Haushaltsplanung der Stadt, um weitere Haushaltssicherungskonzepte abzuwenden, wenngleich in Folge der vergangenen globalen Krisenjahre nahezu alle Kommunen am Rande der finanziellen Schieflage stehen. „Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kämmerei für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit, für die echte Teamarbeit. Mein Team werde ich vermissen“, sagt die scheidende Kämmerin, die sich im Ruhestand nicht untätig bleiben und mehr Zeit für ihre zukünftigen Ehrenämter aufbringen will, etwa für das Vorlesen in Kindergärten oder die Arbeit als „Grüne Dame“ in der Asbacher MS-Klinik.