Aus dem Archiv – Von der Siebengebirgsbahn zur Stadtbahn. 100 Jahre Haltestelle Bad Honnef
Am 26. September jährt sich die Eröffnung des Teilstreckenabschnitts der damaligen Siebengebirgsbahn nach Bad Honnef zum hundertsten Mal. Heute ist die Verbindung zwischen Bonn und Bad Honnef als Stadtbahn bekannt, auf der die Linie 66 des Bonner Betreibers SWB Bus und Bahn verkehrt.
Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich als touristische Anbindung an die Zahnradbahnen des Drachenfels und Petersberg und der Heisterbacher Talbahn gedacht, wurde 1896 eine Konzession für eine elektrische Bahn zwischen Bonn und Honnef erteilt. Im Oktober 1911 wird die Eröffnungsfahrt nach Oberdollendorf durchgeführt, und 1912 werden schon Überlegungen angestellt die Strecke der Siebengebirgsbahn bis Honnef weiterzuführen. In der Folge kam es zu weiteren Teilstück-Eröffnungen nach Königswinter und Rhöndorf. Am 26. September 1925 findet schließlich der Anschluss von Honnef mit der Endhaltestelle an der Insel Grafenwerth statt.
Die Gestaltung der Endhaltestelle fiel zunächst recht einfach aus. Wellblechhütten dienten den Fahrgästen als Wartehäuschen, und für den An- und Abtransport der Fahrgäste standen Droschken zur Verfügung. Auf einer Fotoaufnahme aus dem Jahr 1932 ist diese Situation gut zu erkennen.

Ansicht der Endhaltestelle der Siebengebirgsbahn in Honnef aus dem Jahr 1932. (Aufnahme Carl Bellingrodt, Stadtarchiv Bad Honnef)
Im Stadtarchiv Bad Honnef befinden sich Unterlagen aus dem Jahr 1931, bei denen es um einen Antrag von Wilhelm Klinkhammer zur Errichtung einer Wartehalle mit Verkaufsraum geht. Er beabsichtigte vor Kopf der Gleise ein 8 x 3,50m großes Holzhaus „in geschmackvollen Farbtönen“ zu errichten.

Lageplan zum Bauantrag einer Wartehalle an der Endhaltestelle der Siebengebirgsbahn von Wilhelm Klinkhammer in Honnef.
Die Bestrebungen von Herrn Klinkhammer wurden grundsätzlich zwar begrüßt, jedoch gab es auch Zweifel hinsichtlich des Erscheinungsbildes. Neben der „unglücklich wirkenden Gestalt des Bauwerks“, wurde auch die Position als „verkehrshindernd“ angesehen. Im Interesse des Landschaftsschutzes sprach sich der damalige Bürgermeister Alfred von Reumont gegen die Erteilung einer Baugenehmigung aus.

Baubeschreibung und Bauzeichnung der geplanten Wartehalle an der Endhaltestelle der Siebengebirgsbahn von Wilhelm Klinkhammer in Honnef.
Neben diesen Bedenken gab es auch Einwände in Bezug auf einen Ausschank in der Wartehalle und einer dadurch entstehenden Konkurrenz zum benachbarten Hotel/ Café Rheingold. Klinkhammer entkräftete diese Bedenken dahingehend, dass er nur „Obst, Milch, Confitüren, Rauchwaren, Reiseandenken und Zeitschriften“ verkaufen würde.

Ansicht der Endhaltestelle der Siebengebirgsbahn in Honnef aus dem Jahr 1950 mit Blick Richtung Hotel/ Café Rheingold. Rechts erkennt man die neue Wartehalle des Architekten Denninger aus Godesberg. (Aufnahme Carl Bellingrodt, Stadtarchiv Bad Honnef)
Ob die Baugenehmigung letztendlich erteilt und die Wartehalle errichtet wurde, ist bisher nicht zu klären. Bisher sind keine weiteren Unterlagen zu dem Bauvorhaben oder Fotografien bekannt. Das Foto aus dem Jahr 1932 zeigt den entsprechenden Bereich der Endhaltestelle leider nicht.
Link zur Präsentation über die Siebengebirgsbahn, die für die Jubiläumsfeier am 19.9.2025 im Restaurant Le Jardin an der Endhaltestelle vom Stadtarchiv zusammengestellt wurde:
Siebengebirgsbahn Präsentation
© Stadtarchiv Bad Honnef