Neues Leitsystem fördert Sicherheit und Miteinander
Stadt Bad Honnef
Wo geht’s zum Rathaus, welche Route führt Radfahrerinnen und Radfahrer von der Insel in die Innenstadt? Auf insgesamt 194 Schildern und an 57 Masten führt ein neues Leitsystem Fußgänger und Radfahrer durch das Stadtgebiet. In der vergangenen Woche montierten Mitarbeiter eines beauftragten Unternehmens die Hinweisschilder, die vor allem Ortsunkundigen eine gute Orientierung bieten.
Für Bürgermeister Otto Neuhoff ist ein solchermaßen gut durchdachtes und differenziertes Leitsystem von entscheidender Bedeutung: „Wir gewinnen mit der neuen Beschilderung ein wichtiges Qualitätsmerkmal für hochwertigen Tourismus. Erstmals ist die Innenstadt als Ziel direkt am Rheinufer ausgeschildert, sodass die Besucherinnen und Besucher zielsicher den Weg ins Zentrum finden.“
„Bei der Planung haben wir darauf geachtet, die bereits vorhandenen touristischen Wegeführungen, wie den Rheinsteigzuweg, das Radleitsystem NRW sowie das neue Radverkehrskonzept zu berücksichtigen“, erklärt Bad Honnefs Wirtschaftsförderin Johanna Liel.
Durch die klare Beschilderung könnten Touristen die vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Parks, ÖPNV-Knotenpunkte oder den Naturpark Siebengebirge sowie die kulturellen Angebote Bad Honnefs zügiger erreichen. „Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit der Gäste, sondern steigert auch die Aufenthaltsdauer und die Wahrscheinlichkeit, dass sie unsere Stadt weiterempfehlen“, so Johanna Liel.
Als einer von 37 Erholungsorten in NRW ist Bad Honnef Ziel für die Besucherinnen und Besucher. Im Jahr 2023 begrüßte die Stadt 162.000 Übernachtungsgäste, 2024 werden sich die Zahlen in einem ähnlichen Bereich bewegen. Hinzukommen die Tagestouristen, die erfahrungsgemäß einen großen Anteil der Besucherinnen und Besucher ausmachen.
Zwar seien viele mit Mobilgeräten und entsprechenden Apps unterwegs, weiß die für Tourismusförderung zuständige Mitarbeiterin Sonja Schwalbe. „Andererseits gibt es viele Gäste, die unsere Stadt gerne kennenlernen wollen und dabei sehr bewusst auf digitale Endgeräte verzichten. Deshalb haben wir uns viele Gedanken zum nun installierten analogen Beschilderungssystem gemacht.“
Das neue Radwegesystem orientiert sich an dem vom Stadtrat beschlossenen Radverkehrskonzept und dem darin enthaltenen Netzplan. Eine bessere Beschilderung war auch ein Wunsch aus dem ADFC Fahrradklimatest 2022, den die Stadt nun umgesetzt hat. Das Prinzip: das Netz definiert Hauptrouten für den Radverkehr dort, wo der motorisierte Verkehr eine Nebenroute nutzt – und umgekehrt. So werden Fußgänger und Fahrradfahrer über verkehrsarme Strecken geleitet. Ein Beispiel: Von Rhöndorf aus verläuft die Streckenführung nicht etwa über die Hauptstraße in die Innenstadt. Vielmehr leitet die neue Beschilderung Radfahrende über den Frankenweg und die Rommersdorfer Straße.
Die neuen Masten befinden sich an wichtigen Knotenpunkten im Stadtgebiet; sind alle in den städtischen Farben gehalten und mit eingängigen Piktogrammen versehen.
„Diese differenzierte Streckenführung fördert ein sicheres Miteinander im Verkehr und steigert den Komfort für alle Beteiligten“, fasst Bürgermeister Otto Neuhoff die Vorteile für Rad- und Autofahrer zusammen.
Zum Projekthintergrund
Die Konzeptionierung des Leitsystems wurde über das NRVP-Förderprojekt „Die Radwende“ finanziert, während die bauliche Umsetzung durch das Förderprojekt „Unterwegs nach RAD Honnef“ aus der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz (NKI) realisiert werden konnte.
Für das Förderprojekt „Die Radwende“ aus dem Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) erfolgte die Antragstellung April 2020. Für das Projekt „Unterwegs nach RAD Honnef“ hatte die Stadt im Jahr 2020 einen Förderantrag gestellt und im November die Zusage für eine Förderung über 1,3 Mio. Euro erhalten.