Aus dem Archiv – Überreste der Honnefer Einzelhandelsgeschichte kommen ans Tageslicht

Mit Neugier verfolgen die Honnefer BürgerInnen in den letzten Tagen die Abrissarbeiten im Stadtzentrum von Bad Honnef. Im Zuge des Neubauprojektes Piazza Verde Prima zwischen Hauptstraße/ Franz-Xaver-Trips-Platz und Am Saynschen Hof, kamen nach der Niederlegung der bisherigen Bebauung an der Hauswand im Bereich des Giebels des Hauses Hauptstraße 60 (Bäckerei Gilgen) Reste einer alten Fassadenwerbung zum Vorschein. Am auffälligsten sind die Reste des runden Signets der bekannten Schuhmarke Salamander. (Abbildung 1) Diese wurde dort ab 1935 durch Rudolf Spanderen verkauft.

Abbildung 1: Reste der alten Fassadenwerbung, Hauptstraße 60 Foto: vickythebonn

Rudolf Spanderen war der Sohn des Unternehmers Heinrich Spanderen aus Stadtlohn. (Abbildung 2) Dieser siedelte 1881 nach Honnef über und gründete in der Rommersdorfer Straße 11 eine Schuh-Reparatur-Werkstatt. (Abbildung 3) Nach dem das Ladenlokal zu klein geworden war, eröffnete Heinrich Spanderen 1911 in der Hauptstraße 64a ein neues Schuhgeschäft in dem er dann auch schon Schuhe der Marke Salamander verkaufte. 1919 übergab Heinrich das Geschäft an seinen Sohn Rudolf, der 1935 in der Hauptstraße 60 ein neues Ladenlokal eröffnete. Seit 1954 wurde das Geschäft dann von dem Enkel des Gründers, ebenfalls Rudolf, geführt. Wann das Schuhgeschäft an der Hauptstraße 60 geschlossen wurde, ist nicht genau bekannt. 1976 finden sich noch Hinweise auf das Schuhgeschäft in der HVZ. 1986 starb der Enkel des Unternehmensgründers. Bereits 1977 suchte das Schuhhaus Maluck aus Linz am Rhein per Anzeige in der Honnefer Volkszeitung nach einem geeigneten Geschäftslokal um ebenfalls Salamander-Schuhe zu verkaufen.

Abbildung 2 Unternehmensgründer Heirich Spanderen (links) und sein Sohn Rudolf Foto: HVZ vom 27.2.1971

 

Abbildung 3 Erstes Schuhgeschäft von Heinrich Spanderen in der Rommersdorfer Straße 11 Foto: HVZ vom 27.2.1971

© Stadtarchiv Bad Honnef